Wie klingt es an Orten, wo es um Krankheit und Gesundwerden geht? Was brauchen die Räume im Krankenhaus, in der Arztpraxis an akustischer und atmosphärischer Gestaltung? Wie können überhaupt Klänge das Wohlbefinden fördern? Mit diesen Fragen laden wir dazu ein, die Welt der Healing Soundscapes zu erkunden.
Healing Soundscapes sind gesundheitsförderliche Klangumgebungen, die unter dem Einfluss künstlerisch und raumbezogen gestalteter Musical Soundscape Interventions (MSI) entstehen. Das Healing Soundscapes Projekt entwickelt und erforscht raumbezogene Klanginterventionen für sensible Krankenhausbereiche. Ziel ist es, die klangliche Umgebung (die „Soundscape“) so zu gestalten, dass sich das Wohlbefinden von Patient.innen und Mitarbeitenden in den Räumen verbessert.
Mit den Open Lecture Series laden wir internationale Fachkolleg:innen ein, um die Themen unserer verschiedenen Laboratorien aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten und mit dem Publikum zu diskutieren. Unsere Vorträge dienen nicht nur dem Wissensaustausch auf einer fachlichen Ebene, sondern auch dazu, spannende Erkenntnisse in die Welt zu tragen.
Environmental Music Therapy (EMT) ist eine von Musiktherapeuten entwickelte Live-Musik-Intervention, die darauf abzielt, die Wahrnehmung von potenziell stressigen Umgebungen durch den Aufbau dynamischer Klanglandschaften zu verändern, um für mehr Komfort und Sicherheit zu sorgen. Es hat sich gezeigt, dass EMT Angstzustände und Ängste reduziert und die Wahrnehmung der Wartezeit beeinflusst, wodurch sich letztlich die Gesamtperspektive und die Reaktion auf die Krankenhausumgebung verändert. Allgemein betrachtet kann EMT eine affektive therapeutische Modalität zur Prophylaxe von medizinisch bedingten Traumata und posttraumatischem Stress sein. In diesem Vortrag werden die grundlegenden Theorien, die Geschichte und die Praxis der EMT in Kontexten untersucht, in denen potenziell schädliche oder toxische unerwünschte Geräusche ein Thema sind, und in Bereichen wie Wartezimmern und Gemeinschaftsräumen von Krankenhäusern, in denen dies nicht der Fall ist. Es werden zwei veröffentlichte Studien zu diesem Thema besprochen. Es werden Leitlinien für die Anwendung vorgestellt und zahlreiche Erfahrungen zur Veranschaulichung der Konzepte gegeben.
Andrew Rossetti PhD, MT-BC, LCAT, ist Kliniker, Ausbilder, Forscher, gefragter internationaler Referent und Direktor des Louis Armstrong Center for Music & Medicine’s multi-site Music Therapy Program in Oncology am Mount Sinai Beth Israel Medical Center. Seine klinische Praxis in medizinischer Musikpsychotherapie ist in der Onkologie angesiedelt und umfasst die Unterstützung bei chirurgischen Eingriffen, das Symptommanagement in Infusionsstationen und die Begleitung von Patienten bei Operationen.
Seine Arbeit umfasst auch die Intensivmedizin in sensiblen Bereichen wie Neugeborenen-Intensivstationen und onkologische Warteräume, wo er sich auf Umweltmusiktherapie spezialisiert hat. Zu seinen aktuellen Forschungsarbeiten gehören von der National Endowment for the Arts und dem National Institute of Health finanzierte Projekte. Als Berater hat er an der Entwicklung und Umsetzung von Musiktherapieprogrammen in einer Reihe von Krankenhäusern in Europa mitgewirkt. Dr. Rossetti ist ein internationaler Dozent und wird häufig als Hauptredner zu Konferenzen und an Universitäten in den USA, Asien, Südamerika, Europa, Afrika und Kanada eingeladen. Er ist Sekretär des Exekutivausschusses der International Association for Music & Medicine und Vorsitzender ihres Ethikausschusses. Dr. Rossetti ist Mitglied des Lehrkörpers der Montclair State University und der Universität von Barcelona. Über seine Arbeit wurde in der NY Times, in NPR’s Science Friday und in den nationalen Fernsehsendern NBC und CBS berichtet.