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ligeti: Laboratorien für Innovationen und Gesellschaftliche Entwicklung durch den Transfer von Ideen

ligeti: Laboratorien für Innovationen und Gesellschaftliche Entwicklung durch den Transfer von Ideen

Alte Visionen mit Blick in die Zukunft neu definiert: Inspiriert vom Komponisten György Ligeti arbeiten Wissenschaftler:innen und Künstler:innen im ligeti zentrum in Hamburg-Harburg interdisziplinär, um neue Anwendungsbereiche der künstlerisch-wissenschaftlichen Forschung zu erschließen und die dafür benötigten Technologien und Formate zu entwickeln. Dem Transfer und der gesellschaftlichen Teilhabe kommt dabei eine zentrale Rolle zu.  
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Fotos: Christina Koerte, Franziska Fiolka

Auf den Spuren György Ligetis

Das ligeti zentrum ist nach György Ligeti benannt, der von 1973 bis 1989 Professor für Komposition an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg war. Bereits in den 70er Jahren verfolgte Ligeti die Vision, nach dem Vorbild der US-amerikanischen Stanford University ein Zentrum für Computermusik in Hamburg einzurichten. Dieses Vorhaben sollte ihm zu Lebzeiten verwehrt bleiben. Sein musikalischer Einfluss aber währt bis heute fort. Diverse Werke, die in Filmen wie 2001: A Space Odyssee oder Eyes Wide Shut verwendet wurden, machten ihn weit über ein Expertenpublikum hinaus bekannt.

Im Geiste Ligetis, der 2023 100 Jahre alt geworden wäre, vereint das interdisziplinäre ligeti zentrum unterschiedliche Hochschulen und Forschungsprojekte, in denen Künste und Wissenschaft, Kultur und Technik sowie Musik und Medizin zusammenkommen. Unter Berücksichtigung der heutigen Zeit und ihrer Herausforderungen wird der Eigenname zugleich als Akronym verstanden. Neben der Hommage auf seinen musikalischen Namensgeber steht ligeti im Sinne des Zentrums gleichermaßen für „Laboratorien für Innovationen und Gesellschaftliche Entwicklung durch den Transfer von Ideen“.

Fotos: Jasmin Gritzka , Christina Koerte

Innovative Hochschule(n)

Die von Bund und Ländern ins Leben gerufene Förderinitiative Innovative Hochschule unterstützt kleine und mittlere Universitäten und Fachhochschulen bei einer dreifachen Mission, die neben der Forschung und der Lehre auch die Bedeutsamkeit von „Transfer und Innovation“ in den Vordergrund rückt. Als deutschlandweit einzige künstlerische Hochschule wurde die Hochschule für Musik und Theater (HfMT) bereits in der ersten Förderphase von 2018 bis 2022 bei der Umsetzung von 15 Teilvorhaben aus unterschiedlichen Fachbereichen unterstützt. Durch gemeinsame Erfahrungen und wissenschaftlichen Austausch wuchs in dieser Förderphase die Idee, Interdisziplinarität in der Hamburger Hochschullandschaft in einem noch größeren Rahmen zu denken. So nahm das Potential der Gründung, des Forschungsgegenstandes und der transdisziplinaren Entwicklung des heutigen ligeti zentrums Gestalt an.

Die Bemühungen waren erfolgreich. Seit 2023 wird das ligeti zentrum als eines von deutschlandweit 55 Projekten in der zweiten Förderperiode der Bund-Länder-Initiative Innovative Hochschule berücksichtigt. An dem dafür gegründeten Verbundprojekt sind vier Hamburger Hochschulen beteiligt: die Hochschule für Musik und Theater (HfMT), die Technische Universität Hamburg (TUHH), die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg) und das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). Die unterschiedlichen Ausrichtungen und Schwerpunkte der Verbundhochschulen spiegeln sich in den vielseitigen, im ligeti zentrum vertretenen Disziplinen wider.

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Zwei Cluster, zwölf Teilvorhaben, eine Zielsetzung

Im ligeti zentrum kooperieren Wissenschaftler:innen und Künstler:innen in verschiedenen, miteinander verknüpften Projekten, die wiederum jeweils mit Partnern aus Kultur, Gesellschaft und Wirtschaft zusammenarbeiten. Jedes dieser Projekte gehört einem der zwei übergeordneten Cluster an: dem Cluster für Musik und Gesundheit oder dem Cluster für Ideen-, Wissens- und Technologietransfer. Als Bindeglied zwischen diesen vielfältigen Vorhaben fungieren das Transferbüro und die Agentur für Vermittlung und gesellschaftliche Teilhabe. Während sich das Transferbüro als zentrale Koordinationsstelle des Zentrums versteht, transportiert die Agentur für Vermittlung und gesellschaftliche Teilhabe Forschungsgegenstände und -ergebnisse im Rahmen unterschiedlicher Veranstaltungsformate in die Öffentlichkeit, um die kulturelle Bildung der Gesellschaft zu fördern und mögliche Zugangsbarrieren zu erforschen und zu minimieren.

Foto: Jasmin Gritzka

Innovation zum Anfassen und Mitgestalten

Neben der im ligeti zentrum vorherrschenden Leidenschaft für die Schnittstellen zwischen den Künsten, Wissenschaft, Gesundheit und Technologien stehen auch soziale Bestrebungen im Vordergrund. So arbeiten Wissenschaftler:innen und Künstler:innen stets an neuen Formaten, die in der künstlerischen Lehre, in der Wirtschaft sowie bei öffentlichen Veranstaltungen Anwendung finden. Spezielle Projekte und Veranstaltungen wenden sich dabei besonders an Kinder, heranwachsende Menschen sowie an Familien.

In dem Streben nach gesellschaftlicher Teilhabe sowie schwindenden Barrieren zu wissenschaftlichen, kulturellen und künstlerischen Angeboten möchte das ligeti zentrum auch mit seiner bewussten Standortwahl in Hamburg-Harburg ein Zeichen setzen. So gilt es einerseits, einen Platz in der bereits bestehenden Harburger Kulturlandschaft zu finden und definieren, und anderseits, einen Beitrag in der Stärkung eines kulturell vielfältigen Stadtteils zu leisten, der mit nur einem größeren Konzert- und Veranstaltungssaal bisher oftmals im Schatten überregional präsenter Kultureinrichtungen des Hamburger Stadtzentrums stand. Die Vernetzung mit lokalen Kulturschaffenden und Kultureinrichtungen steht dabei gleichermaßen im Fokus wie die Schaffung neuer Begegnungsstätten und Räumlichkeiten für Kunst-, Kultur- und Informationsveranstaltungen sowie einen Austausch auf Augenhöhe.

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Foto: Franziska Fiolka

Zukunftsvisionen

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Foto: Franziska Fiolka

Derzeit sichert die zweite Förderphase der Bund-Länder-Initiative Innovative Hochschule das Bestehen des ligiti zentrums bis Ende 2027. Doch auch darüber hinaus sollen Möglichkeiten ausgelotet werden, das Verbundprojekt fortzuführen – um das Potential der interdisziplinären Zusammenarbeit weiter auszuschöpfen und dieses regional sowie überregional auszuweiten. Inspiriert von der nunmehr 50 Jahre alten Vision György Ligetis stärkt und erweitert das ligeti zentrum nicht nur den Forschungsstandort Hamburg. Es beschreitet und ebnet vor allem stets neue Wege für den Transfer von Wissen und Ideen in Kultur, Gesellschaft und Wirtschaft.

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Foto: Christina Koerte
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