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Hub Tag 3: Thinking through …Polymere – Gutes Plastik, schlechtes Plastik?

27. Juni 2025 // 10:00 -20:30

Thinking through Materialities

Wie formen Materialien unser Denken, unser Handeln und unsere Wahrnehmung der Welt? Die mehrtägige Veranstaltung “Thinking through Materialities” lädt dazu ein, Materialien nicht nur als passive Objekte, sondern als aktive Wissensquellen zu verstehen. In einem interdisziplinären Rahmen zwischen Kunst, Wissenschaft und Design begeben wir uns auf eine experimentelle Reise durch verschiedene Materialwelten – mit dem Ziel, über bekannte Grenzen hinaus zu denken, zu forschen und zu gestalten.

Hub Tag 3: Thinking through …Polymere – Gutes Plastik, schlechtes Plastik?

Kunststoffe sind die Signaturmaterialien unserer Zeit – allgegenwärtig, oft unsichtbar. Wir verfolgen ihre Erfindungsgeschichte, Einsatzgebiete und kulturellen Implikationen. Wie formen diese Materialien unsere alltäglichen Erfahrungen und unser Verhältnis zur Umwelt? Zwischen Artefakten, Erzählungen und spekulativen Praktiken erforschen wir ihre Rolle in einer vernetzten Welt des Anthropozäns. — Wie können nachhaltige Materialentscheidungen zum Schutz der Natur, auch zum Erhalt des materiellen, ökologischen und kulturellen Erbes beitragen?

 

09:30 Uhr: Ankommen und Begrüßung
Willkommen! Komm in Ruhe im ligeti zentrum an und lerne bei Tee oder Kaffee die anderen Teilnehmenden kennen.
10:00 - 13:00 Uhr: Anthropocene Encounters (mit Prof. Kylie Crane, Alicia Reyes & Antonia Janosch)
Wie lässt sich das Anthropozän durch Materialien begreifen – durch Dinge, die bleiben, sich verändern oder verschwinden?
• 10:15 Uhr: Key-Note: Thinking through Plastic (Prof. Dr. Kylie Crane, Universität Rostock)
• 10:00 Uhr – 12:30 Uhr: Workshops

In diesem Workshop-Slot nähern wir uns Fragen von Zeit, Materialität und spekulativer Erzählung auf künstlerisch-forschende Weise. Nach gemeinsamen Auftakt stehen drei Workshops parallel zur Wahl – jede:r Teilnehmende kann zwei Formate erleben und zwischen den Stationen rotieren. Die Angebote verbinden praktische Materialerkundung mit spekulativen, poetischen oder performativen Zugängen: siehe Workshop beschreibung.

Der Slot endet mit einer gemeinsamen Präsentation und Reflexion der entstandenen Arbeiten. In einer offenen Runde teilen wir Fundstücke, Fragmente, Fragen – und erzählen von möglichen Zukünften aus dem Material der Gegenwart.

je um 11:00 & 11:45 Uhr: Artifacts of the Future – Ein fiktiver Rückblick aus dem Jahr 4025 auf Objekte unserer Gegenwart (Prof. Dr. Kylie Crane, Universität Rostock)
Was bleibt? Was verschwindet? Und was wandelt sich? In diesem spekulativen Workshop begeben wir uns auf eine Reise in das Jahr 4025 – und blicken aus der Zukunft auf unsere Gegenwart zurück. Wir stellen uns vor, welche Alltagsgegenstände, Technologien oder Materialien 2000 Jahre überdauert haben könnten. Wie wurden sie konserviert – durch Zufall, durch museale Praxis oder durch mythologische Überhöhung? Und welche Bedeutungen haben sie in einer zukünftigen Welt, in der ihre ursprüngliche Funktion vielleicht längst vergessen ist? Gemeinsam entwerfen wir fiktive Ausstellungsszenarien: Welche Artefakte unserer Zeit würden in den Museen der Zukunft gezeigt – als Kuriositäten, als Relikte einer untergegangenen Zivilisation oder als Zeugnisse einer radikalen Umbruchzeit? Welche neuen Lesarten entstehen aus der zeitlichen Distanz? Und wie verändert sich unser Blick auf das Heute, wenn wir es als Vergangenheit begreifen? Der Workshop verbindet Materialstudien mit spekulativem Storytelling, Improvisation und szenischer Entwicklung. Eingeladen sind alle, die Lust haben, sich zwischen künstlerischer Forschung, performativer Praxis und Zukunftsfiktionen zu bewegen.

je um 11:00 & 11:45 Uhr: Speculative Conglomerates – Bioplastik, Plastiglomerate und Geschichten aus zukünftigen Sedimenten (Antonia Janosch and Alicia Reyes)
In den Küsten vieler Gewässer formt sich eine neue Art von Gestein: Plastiglomerate – hybride Konglomerate aus Kunststoff, Sediment, organischen Resten und Steinen. In diesem zweiteiligen Workshop untersuchen wir diese geologischen Artefakte aus der Gegenwart – oder vielleicht bereits aus der Zukunft?
Gruppe A: Bioplastik & experimentelle Formgebung Aus selbst hergestelltem Bioplastik entwickeln wir spekulative Formen, inspiriert von realen Funden aus marinen Sedimenten. Wie sieht ein Objekt aus, das in 500 Jahren als Teil eines plastischen Gesteins entdeckt wird? Welche Spuren hinterlässt der Mensch im geologischen Gedächtnis? Mit experimentellen Techniken und eigenen Rezepturen entstehen individuelle Konglomerate zwischen Naturform und Artefakt.
Gruppe B: Spekulative Vergangenheit & Erzählen durch Material Jede entstandene Form wird zur Erzählfläche: Woher stammt das Plastik? Was war es einmal? Warum landete es im Meer? Und wer entdeckt es in der Zukunft – mit welchem Blick? Gemeinsam entwickeln wir objektbasierte Steckbriefe, die die Geschichte(n) hinter den spekulativen Plastiglomeraten erzählen. Dabei verbinden wir Materialerfahrung mit narrativer Praxis und künstlerischer Reflexion. Ziel des Workshops ist es, materielle Prozesse, ökologische Fragestellungen und imaginative Zukunftsperspektiven miteinander zu verweben. Fragmente der entstandenen Mini-Werke werden womöglich Teil der abendlichen Performance.

je um 11:00 & 11:45 Uhr: Speculative Archaeology & Poetry – Fundstücke aus Harburger und poetische Grabungsberichte
„Zum Weißen Schwan“ – eine Grabungsstätte mitten in Hamburg-Harburg. Ob fiktiv oder real: Der Boden erzählt Geschichten. In diesem Workshop betreiben wir spekulative Archäologie – nicht mit Pinsel und Kelle, sondern mit Vorstellungskraft, poetischer Sprache und aufmerksamen Blicken. Wir starten mit einem Spaziergang rund um den Harburger Binnenhafen. Zwischen Kaimauern, Gleisen und Wasserläufen sammeln wir Fundstücke: Dinge, die scheinbar nicht hierhergehören – Überbleibsel, Fragmente, zufällige Objekte. Was ist ihre Herkunft? Aus welchem Material bestehen sie? Was ist ihr Zustand? Und was erzählen sie über unsere Gegenwart – oder über eine Zukunft, in der sie vielleicht einmal wiederentdeckt werden? In einem zweiten Schritt schreiben wir poetische Fundberichte: Texte zwischen Protokoll, Fiktion und Lyrik. Wir spekulieren über die Bedeutung der Objekte, entwerfen alternative Kontexte, speisen archäologische Praxis mit Imagination und verbinden materielle Spurensuche mit sprachlicher Gestaltung. Der Workshop lädt ein zum genauen Hinschauen, zum gemeinsamen Nachdenken über Material und Bedeutung, über Spuren und Geschichten. Und zur Frage: Was bleibt von uns – und wie wird es erinnert?

12:30 Uhr: Materialien der Zukunft (mit Prof. Dr. Sascha Peters und Carl Ahner)
• 12:30 – 13:50 Uhr: Key-Note Materialien der Zukunft I (Prof. Dr. Sascha Peters)
• 15:00 Uhr: Materialien der Zukunft II: Materialentwicklung …für die Bühne der Zukunft (Carl Ahner)
Was muss bei der Entwicklung eines rein naturstoffbasierten 3D-Druck-Materials beachtet werden, das sowohl ästhetischen als auch strukturellen Ansprüchen der Theaterplastik gerecht wird? Welche Eigenschaften hat ein Material, das von studentischen Projekten genauso wie in professionellen Produktionen eingesetzt werden kann? Aus der Forschung entstehen dabei nicht nur neue Anwendungs-möglichkeiten für Gestaltung und Produktentwicklung, sondern auch grundlegende Fragen: Wie beeinflussen Materialien unser Denken? Welche neuen Erzählungen über Natur, Kreisläufe und Ressourcen lassen sich daraus ableiten? Und wie verändert sich dadurch unsere Wahrnehmung der Umwelt?
• 15:45 Uhr: Workshops
Wie beeinflussen Materialien unser Denken? Welche neuen Erzählungen über Natur, Kreisläufe und Ressourcen lassen sich daraus ableiten? Und wie verändert sich dadurch unsere Wahrnehmung der Umwelt? – wir widmen uns diesen Fragen in kleinen, interdisziplinären Gruppen.
A Gestalten in Verantwortung – Wer entscheidet über Nachhaltigkeit?
B Lokale Ressourcen, globale Fragen – Wie finden wir Materialien mit Zukunft?
C Ästhetik im Wandel – Neue Materialien, neue Bilder, neue Narrative?
D Vom Experiment zur Praxis – Wie vernetzen wir uns besser?
E Die Zukunft messen – Was ist wirklich nachhaltig? F 3-d-Druck-Filamente: Greenwashing oder grandios?
16:30 Uhr - 17:30 Uhr Vielschichtigkeit ästhetischen Erlebens (mit Prof. Dr. Michael Heinrich, FH Coburg)

• 16:30 Uhr: Gespräch mit Prof. Dr. Michael Heinrich (Prof. Dr. Michael Heinrich, FH Coburg)

Wie formen Sinneseindrücke unser Denken – und wie begegnen wir der Welt durch Materialien? Mit der Perspektive der psychologischen Ästhetik öffnen wir einen Raum zwischen Wahrnehmung, Gefühl und Bewegung.
• 17:10 – 18:30 Uhr: Ästhetischer Trimm dich Pfad
Ein offener, frei zugänglicher, sinnlich-reflexiver Parcours lädt dazu ein, Materialien körperlich zu erfahren – durch kleine Übungen, Taststationen und Denkimpulse. Ein spielerischer, künstlerischer Weg, um Wahrnehmung, Bewegung und Materialästhetik neu zu verbinden.

19:00 Uhr: Spekulatives Musik-Theater-Experiment SPECIMEN NO.6: Plastiglomerate
Das multimediale Theaterstück entfaltet seine Erzählung rund um ein kürzlich entdecktes neues Gebilde. Plastiglomerate sind Konglomerate, die aus einer Mischung von Sedimentkörnern und anderen natürlichen Rückständen wie Muscheln oder Holz bestehen, die durch Kunststoff zusammengehalten werden. Sie gelten als potenzieller Marker des Anthropozäns – einer inoffiziellen Epoche des Quartärs, die von einigen Sozialwissenschaftler*innen, Ökolog:innen und Geolog:innen vorgeschlagen wurde.

Zum Call for Participation für den Markt der Möglichkeiten an Hub Tag 4: Thinking Through …Möglichkeiten geht es hier.

Um Anmeldung wird gebeten: Anmelde-Formular

Kontakt: materialities@hfmt-hamburg.de

Details

Datum:
27. Juni 2025
Zeit:
10:00 -20:30
Veranstaltungskategorie: