Am 07. und 08. Dezember lädt das Sustainable Theater Lab zu einem interdisziplinären Spielplatz zu Fragen des Lebens und Überlebens im 21. Jahrhundert in den Malersaal des Schauspielhauses Hamburg. Vier Studierende der HfMT-Hamburg und vier internationale Künstler:innen arbeiten zu den Themen Verpackung, Müll, Wasser, Gemeinschaft, Feminismus und Kolonialismus.
Programm
Wasteland / Ödland: Performance von Leonard Kaiser & Nela Vitosevic
Wasteland ist eine dokumentarische Arbeit über Menschen, die in der Nähe von Mülldeponien leben. Persönliche Berichte, Fakten und Geschichten beleuchten die Folgen der kapitalistischen Stoffverwertung für Natur, Gesundheit und Gemeinschaft.
Leonard Kaiser
studierte Theaterwissenschaft, Kunstgeschichte und Germanistik an der JGU Mainz, danach MA Dramaturgie an der HfMT Hamburg. Er arbeitete an verschiedenen Projekten in Sprechtheater, Oper, Installation und Performance als Dramaturg und Performer mit. Interessen seiner künstlerischen und wissenschaftlichen Arbeit sind Interdisziplinarität und Kollaboration, kritische Auseinandersetzung mit Kulturgeschichte, experimentelle Theaterformen, Intimität sowie Relationalität als Schnittstelle des Sozialen mit dem Ökologischen.
Nela Vitoshevikj
ist eine preisgekrönte Regisseurin aus Skopje, Nordmazedonien. Sie war Teilnehmerin des Directors Lab am Lincoln Center, NYC, und hat bei zahlreichen Theaterfestivals sowohl gespielt als auch Regie geführt. Zu ihren wichtigsten Arbeiten gehören: ‘Boot für Puppen’, ‘Die Drachenbraut’, ‘Nora’ sowie ‘Kasimir und Karoline’, ‘Macbeth’, ‘Illusionen’ und ‘Mein Ehemann’. Sie arbeitet als Hausregisseurin am Mazedonischen Nationaltheater in Skopje.
Wet Dreams / Feuchte Träume Immersive Performance von Esther Kamba & Louisa Schiedek
Wasser nährt und durchfließt die Körper; Gemeinschaften bilden und erhalten sich durch die Weitergabe von Erinnerungen und Informationen. Die Beziehungen zwischen Körpern und ihren Ökosystemen sind fluide, divers und ständig im Wandel. Wir laden dazu ein, Wege des Miteinanders und der Fürsorge zu erkunden, in Zustände zwischen Realität und Fiktion zu tauchen oder einfach in fluiden und feuchten Träumen zu verschwinden.
Esther Kamba
ist eine kenianisch-kanadische Künstlerin und Kuratorin. Sie ist Kuratorin und Co-Leiterin der Maabara Initiative, Direktorin des Kenya Cultural Centre, künstlerische Leiterin von Falme Arts und Gründerin von Sifa Arts. Sie wurde zu zahlreichen Festivals eingeladen und hat Preise für die beste Tragödienregie (Sanaa Awards), die beste Solo-Performance und den besten Zweihänder (Kenya Theater Awards) gewonnen.
Louisa Schiedek
studierte Literaturwissenschaft und Gender Studies an der HU Berlin, anschließend Schauspiel Regie an der HfMT Hamburg. Sie realisiert verschiedene Projekte im deutschsprachigen Theaterraum, in denen Louisa vor allem als Regisseurin, aber auch als Performerin und Dramaturgin wirkt. Louisa ist Teil des ensemble-netzwerk e.V. und des Phoenix Theaterfestivals und arbeitet daran, Räume der darstellenden Kunst zu anerkennenden, sicheren und solidarischen Orten zu machen. In ihrer künstlerischen Arbeit beschäftigt sich Louisa mit Queerness, Ekstase und Hybridität. Privat auch.
Eine Multimedia-Performance von Wilson Tanner Smith & Gaurav Singh Nijjer
Plastik. Philosophie. Play. Packmaterial. Poesie. Planet. Paradox. Prekarität. Prokrastination. Präservation – eine Performance über Konsum, Unordnung und Verdrängung, die unser persönliches Verhältnis zum Abfall auspackt.
Wilson Tanner Smith
ist Cellist, Komponist, Improvisator und Musiktheaterkünstler. Seine Arbeit basiert auf einem Sinn für Präsenz und Reflexion: Er spiegelt die befremdlichen, absurden, albernen oder sinnlosen Signale, die wir von der Welt empfangen, um ein Bewusstsein für die Beziehungen zu den Menschen, Systemen und Strukturen zu entwickeln, mit denen wir leben. Er arbeitet häufig in den Bereichen Tanz, Performance-Kunst, freie Improvisation und interdisziplinäre Projekte mit und ist Mitglied des Chicagoer Improvisationsquartetts Mad Myth Science. In den letzten zwei Jahren entwickelte er mit dem CoPeCo (Contemporary Performance and Composition) Master’s Program interdisziplinäre Musik-Theater-Performance- Arbeiten in Tallinn, Stockholm, Lyon und an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg.
Gaurav Singh Nijjer
ist ein Theatermacher, kreativer Technologe und Designer aus Neu-Delhi. Er hat Performance an der Royal Central School of Speech and Drama studiert. Er ist der erste „Künstler“ in seiner indischen Familie, die eine Hälfte des Kollektivs Kaivalya Plays in Neu-Delhi und war Bundeskanzlerstipendiat der Alexander von Humboldt Stiftung. In seiner künstlerischen Praxis erforscht er das Zusammenspiel von Technologie, Medien und Sprachen, um Geschichten über persönliche Geschichten, digitale Kulturen, Transhumanismus und marginalisierte Stimmen zu erzählen. Zu seinen jüngsten künstlerischen Arbeiten gehört ‘Mining Hate’ (2023/4), das dokumentarisches Theater mit generativer Codierung kombiniert, um Desinformationsgeschichten in Indien zu erforschen.
Zum Programm am 08. Dezember 2024 hier.
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