Harburg-HUB Begehungen und
Begegnungen
Samstag, 16. – 18. Oktober 2024, 9. / 10. Stock, ligeti zentrum, Veritaskai 1, 21079 Hamburg-Harburg
Programm
Mittwoch 16.10
10:00 - 12:00 Welcome
Begrüßung, das Sustainable Theater Lab stellt sich vor, Führung durch das ligeti zentrum Hamburg
12:00 - 12:20 Kunstfreiheit. Besitzstandsfreiheit. Vogelfreiheit.
Input Christian Tschirner: Franz von Assisi als spätmittelalterliche Performancekünstler.
12:20-13:00 Musik im Vogelgesang/Vogelgesang in der Musik
Lecture von Dominic Wills
13:00 - 14:00 Mittagspause (Selbstversorgung)
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14:00 - 15:00 Strategische Nutzlosigkeit Gespräch Benjamin Sprick, Christian Tschirner
Probleme der Nachhaltigkeit sind weniger an den Konsumgewohnheiten Einzelner zu lokalisieren, sondern haben zentral mit unserer Vorstellung und Praxis von Arbeit zu tun. Arbeit ist der Ort des »Stoffwechsels« mit der Natur. Am Arbeitsplatz – auch in der Kultur – werden Körper und Stoffe der kapitalistischen Verwertungslogik, einem expansiven Nützlichkeitsregime unterworfen. Es ist paradoxerweise gerade die Effizienz- und Nützlichkeitslogik, die Verwertung, Vernutzung und Verschleiß produziert. Die Aufgabe eines nachhaltigen Theaters bestünde also darin, aus dem Regime der Nützlichkeit auszubrechen und Strategien/Ästhetiken/Politiken der Nutzlosigkeit zu entwickeln und dabei auf eine in aktuell umsichgreifenden Effizienzlogiken umhergeisternde Abwehr der Nutzlosigkeit (eine der »Urängste der Moderne« (Zygmunt Baumann) künstlerisch zu antworten. Wie wäre ein Theater organisiert, das nicht von einer Vernutzung der Künstler:innen profitiert? Das nicht von einer vampiristischen Vernutzung von Zeichen und Diskursen lebt? Wie kann Nutzlosigkeit als subversive künstlerische Methode gedacht und praktiziert werden?
15:00 - 16:30 Umherschweifen als künstlerische Praxis
Sinnsuche ist stets mit bestimmten Bewegungsrichtungen und Körperhaltungen verbunden. Das Treibenlassen ohne Ziel oder mäandernde Promenieren ist dabei in jüngster Zeit in eine gewisse Zwickmühle geraten. Es wird verordnet, wenn der Stresspegel zu hoch ausschlägt. Zugleich wird es ebenfalls als lebensverbessernde Maßnahme gehandhabt, die im Geheimen nach der Steigerung der Produktivität strebt. »Einfach so mal nichts tun« wird zur diszipliniert durchgeführten Selbst-Aufgabe. Lässt sich dieser Umstand performativ erkunden? Wir gehen spazieren bzw. führen uns selbst an einer (mehr oder weniger locker gezogenen) Leine umher, um zu sehen, welche Fluchtlinien auf diese Weise entstehen. Leitend wird dabei lediglich die Frage, wie die Zeit verstreicht, wenn die Theatermacher:innen um die Häuser ziehen.
16:30 - 17:30 Abschließendes Gespräch
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18:00 Uhr gibt es im ligeti zentrum einen Vortrag von Antti Ikonen vom Kinderkrankenhaus Helsinki
Vortrag von Antti Ikonen vom Kinderkrankenhaus Helsinki zu Friendly Soundscapes in ihrem Kinderkrankenhaus, zu dem alle herzlich eingeladen sind.
Weitere Informationen unter:
Donnerstag 17.10
10:00 - 12:30 Möglichkeitsräume in der Stadt
Mit Joe von Walls Can Dance konzentrieren wir uns auf unsere visuelle Wahrnehmung und entdecken Möglichkeitsräume in der Stadt, die durch Kunst und Kreativität Bewusstsein schaffen können. Wir schärfen den Blick und suchen gemeinsam, assoziative Verknüpfungen zu übergeordneten Themen unserer Zeit, ein kollektives Bewusstseins formend “Wer sieht was wie?”. Wie können diese Möglichkeitsräume performativ gestaltet werden?
Walls Can Dance ist eine Freiraumgalerie für Urban Art in Hamburg Harburg, die durch punktuelle künstlerische Interventionen im öffentlichen Raum Harburg-Innenstadt und Harburg-Binnenhafen - durch Bundesstraße und Hafenbahn getrennt - verknüpft und so eine symbolische Verbindung schafft.
12:30 - 13:30 Mittagspause in der Fischhalle (Selbstversorgung)
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13:30 - 15:15 Transformation eines Stadtteils
Wie hat sich Harburg in den vergangenen 200 Jahren verändert? Welche Rolle spielte der Harburger Binnenhafen in der Industrialisierung? Welche Spuren zeugen heute noch davon? Wie gestaltet sich ein Stadtteil, wenn er seine ursprüngliche Funktion verliert? Wer sind die Akteur:innen dieser Transformation? Welche Herausforderungen stellt der Klimawandel an die Stadtteilentwicklung?
Mit wechselnder Perspektive entdecken wir den Binnenhafen zu Fuß, zu Wasser und aus der Luft!
15:30 - 16:30 Moore als Co2 Speicher Vortrag Frederik Schawaller, ligeti zentrum
Moore sind mit die effektivsten CO2 Speicher, die wir haben. Trotzdem werden sie weiter zertsört. Zum Beispiel durch Autobahnneubau in Harburg.
16:30 - 17:00 Ausklang/Resumé des Tages
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Freitag 18.10
10:00-12:30 Sounds of Harburg
Sounds of Harburg - ein Soundwalk mit Joana Welteke, Pia Preissler und Michel Blümel vom ligeti zentrum Hamburg.
Ausgestattet mit Aufnahmegeräten werden wir unterschiedliche Stadtlandschaften von Harburg untersuchen: Wie unterschiedlich klingt die Stadt? Was hören wir wo und was hören wir gewöhnlich nicht? Was überhören wir gern und was nervt? Was können wir daraus schließen? Oder was sollten wir statt dessen hören?
Walls Can Dance ist eine Freiraumgalerie für Urban Art in Hamburg Harburg, die durch punktuelle künstlerische Interventionen im öffentlichen Raum Harburg-Innenstadt und Harburg-Binnenhafen - durch Bundesstraße und Hafenbahn getrennt - verknüpft und so eine symbolische Verbindung schafft.
12:30-13:30 Pause (Selbstversorgung)
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13:30-15:00 Die aufgenommenen Hörstücke werden zu kleinen Komposition zusammengeschnitten. Präsentation, Reflexion.
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15:00-17:00 Interdisziplinärer Spielplatz HELP!
Wir stellen unsere Pläne für den Malersaal des Schauspielhauses im Dezember vor, die internationalen Tandems präsentieren ihre Projekte.
Abschluss und Ausklang