

György Ligeti war ein Mann vieler Interessen. Heute zählt der österreichisch-ungarische Komponist zu den bedeutsamsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Großen Einfluss hatte er in Hamburg, wo er von 1973 bis 1989 an der heutigen Hochschule für Musik und Theater Hamburg (HfMT) als Professor für Komposition tätig war – und schon in den 70er-Jahren ein Institut für Computermusik einrichten wollte. Während das erträumte Institut zu seinen Lebzeiten unrealisierbar blieb, setzt das ligeti zentrum diese Vision heute in seinem Namen fort.
Ausschlaggebender Impuls für Ligetis Bestrebungen war ein Besuch der US-amerikanischen Stanford University im Jahr 1972. Hier lernte er nicht nur den Komponisten John Chowning kennen. Am Stanford Artificial Intelligence Laboratory (SAIL) erhielt er erstmals Einblicke in das dort entwickelte Computerprogramm für Klangerzeugung. Die institutionellen Rahmenbedingungen für ein solches Institut wollte Ligeti mit nach Hamburg bringen.
Wie aber ging er vor? Wer waren seine Verbündeten? Wie dachte Ligeti über die Potentiale und Risiken des Computers? Und warum scheiterten seine Pläne schlussendlich? Spannende Antworten auf diese Fragen offenbart die Wanderausstellung „Computer Music Lab – Ligetis Vision für Forschung, Kunst und Vermittlung“ in diesem Sommer. Neben erstmals zugänglich gemachten historischen Dokumenten führen Videos und Sounds durch eine mitunter 50 Jahre alte Ideengeschichte, die bis ins heutige ligeti zentrum führt.
Den Auftakt der Wanderausstellung „Computer Music Lab – Ligetis Vision für Forschung, Kunst und Vermittlung“ feiert das ligeti zentrum am 28. Mai 2025 mit einer Vernissage in den eigenen Räumlichkeiten. Begleitet wird der einleitende Abend von einem musikalischen Rahmenprogramm, das in Zusammenarbeit mit der Cembalo- und Klavierklasse der HfMT entsteht. Weitere Informationen, Termine und Ausstellungsorte werden in Kürze bekannt gegeben.